Fleisch

Fleisch

Es gab mal wieder Fleischernes. Am Wochenende war meine Schwester bei uns. Wie mein Mann ist sie klassische Esserin. Sie würde schon alles mit essen, was ich auf den Tisch bringe. Als gute Gastgeberin versuche ich jedoch ,  ihre Bedürfnisse und meine Aspekte des Essens  zu verbinden.

Wie sehr sie meine Meinung respektiert, zeigt eine kleine Situation. Wir waren beim Griechen essen. Ich stelle mir meist aus den Vorspeisen was weitestgehend Vegetarisches zusammen. Diesmal nahm ich Muscheln mit dazu. Als sie kamen, meinte meine Schwester, dass sie die auch gern genommen hätte, aber  weil es "Fleisch" ist, sie diese  aus Rücksicht auf mich nicht genommen hat. Dahinter liegt aber noch eine andere Episode. Wenn ich mit meinen fast ausschließlich fleischessenden Verwandten essen bin, kann ich es mir manchmal nicht verkneifen, mit einer Bemerkung etwas mehr Achtsamkeit für  das getötete Tier zu erzielen. So habe ich einmal laut am Tisch gegrübelt, wie wohl ein Tintenfisch getötet wird.


Mein Mann macht Vieles mit mit meiner Kocherei. Als klassischer Esser vermißt er aber schon ab und an ein gutes Fleischgericht.  Da basische Ernährung nicht automatisch vegan ist, mache ich das gerne mal für ihn und genieße in Dankbarkeit für das Tier unser Essen.

 

Wichtig ist, auf die Qualität zu achten. Idealerweise ist das Fleisch von einem Hof, wo die Tiere ein Leben haben und auf ihrem alltäglichen gewohnten Weg zur Weide von einer vertrauten Person getötet werden. Leider gibt es die Möglichkeit, dass Tier in seiner vetrauten Umgebung zu töten und dann erst zum Schlachthof zu fahren, viel zu selten. Ich weiß nicht warum. Könnte mir vorstellen, dass   im Rahmen der Gesetzlichkeiten entsprechendes Personal und funktionierendes Equipment zu teuer ist.

 

Eine gute Möglichkeit wäre Wild von einem verantwortungsbewußten Jäger zu bekommen. Mit einem Plattschuß getroffen und auf keinen Fall Treibjagdwild.


Viele vergessen, dass hinter dem Wort "Fleisch" ein fühlendes Lebewesen stand. Und wer daran nicht denkt und auch nicht denken will, kauft Fleisch von Tieren, die weder ein Leben hatten, einen schlimmen Transport hinter sich haben und dann den kalten Schlachtprozeß in einem Schlachthof mehr oder weniger lange erleben müssen. Dieses Fleisch ist voller Streßhormone. Wir essen die Angst, Schmerz und Leid dieser Tiere. Und so lange, wie Menschen das egal ist und sie glauben, jeden Tag Wurst, Fleisch und Milchprodukte verzehren zu müssen, wird das Tierleid auch kein Ende nehmen. Denn für diese Unmengen von benötigten Tierprodukten ist die furchtbare Massentierhaltung die einzige Möglichkeit. XXL-Restaurants lassen grüßen.

 

Tiere nehmen auch das Leben anderer Tiere. Wenn wir ihnen das Leben nehmen, um uns zu ernähren, dann doch wenigstens mit einem kleinen Gedanken der Achtsamkeit und Dankbarkeit.


Leider können wir nicht völlig darauf vertrauen, dass es Tiere aus Biohaltung halbwegs gut haben und wir guten Gewissens Biofleisch kaufen. Aber als Endverbraucher bleibt einem nicht viel Anderes übrig.

Nicht jeder hat gleich um die Ecke einen Bauern seines Vertrauens, wo es die Tiere wirklich gut haben und sie nicht diesem üblichen Transport- und Schlachtprocedere ausgesetzt sind.

Ich bekomme meine Eier von einem privaten Halter, wo die Hühner draußen frei rum laufen und scharren können. Wenn ich da mal ein Huhn bekomme, weiß ich auch, dass es einen schnellen Tod hatte.

Recherchiert man im Internet finden sich durchaus kreative Anbieter von Fleisch. So kann man z.Bsp. das Tier namentlich sehen, auf Websites die Haltung verfolgen.

 


Wenn ihr Fleisch essen wollt, nehmt euch die Zeit und recherchiert auch mal im Internet. Vielleicht findet ihr eine akezptable Variante.

 

Werdet Botschafter für die Tiere.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0