Erfrischendes und Stärkendes vom Wegesrand genascht
Immer, wenn ich in der Natur unterwegs bin, nasche ich Grünes. So kann ich ausgeschwitzte Mineralien wieder gut nachlegen und mein Trinkwasser aromatisieren. Viele gängige Kräuter finde ich an fast allen Wegen. Die folgenden eßbaren Wildpflanzen sind alle in der ersten Maiwoche an dem idyllischen "Panormaweg Bischofsgrün" im Fichtelgebirge fotografiert und gegessen. Wer nach der 10km-Tour noch nicht genug hat, kann sich vom Wildkräuter-Koch Thomas Puchtler im Gasthof "Deutscher Adler" verwöhnen lassen. Ein Kräuterfan findet hier natürlich nicht nur jetzt beschriebenen Kräutleins. Jede Menge Frauenmantel z.Bsp. wächst an ganz vielen Stellen wie auch Giersch, Wiesenbärenklau, Gundelrebe etc..
Löwenzahn

Bis auf die Pusteblume sind alle Pflanzenteile vom Löwenzahn eßbar und haben eine entgiftende und stärkende Wirkung auf Leber und Niere. Vor der Blüte schmecken Blätter mild, dann werden sie immer bitterer. Wenn der Löwenzahn blüht, nehme ich unterwegs gern Stengel und Blüte. Ich mag den saftigen leicht bitteren Geschmack.
Fichtenspitzen ("Wipfelchen")

Die genieße ich von Ende April bis in den Juni hinein unterwegs am Liebsten. Der frische minzig-harzige Geschmack der zarten hellgrünen Maiwipfelchen tut einfach gut. Sie enthalten neben den Mineralien, Harzen und ätherischen Ölen Vitamin C.
Oft nehme ich eine Handvoll mit nach Hause und verarbeite sie zu leckeren Gerichten wie Fichtenspitzenfrischkäse oder Eiskonfekt.
Rotklee

Es gibt verschiedene Kleearten mit roter Blüte. Alle sind eßbar. Die dreiteiligen Blätter und die Blüte.
Sauerklee

Die hellgrünen dreiteiligen Blättchen vom Sauerklee heben sich oft als Polster vom dunklen Waldboden ab. Die weißen bis rötlichen Blüten sind fein gestreift. Früher wurde daraus Oxalsäure gewonnen. Der frische saure Geschmack von Blüten und Blättern kommt hauptsächlich vom Vitamin C.
Wiesenschaumkraut

In unserem Garten ist die Zeit für das Behaarte Schaumkraut vorbei. Dafür werden jetzt im Mai viele Wiesen von dem Blütenweiß des Wiesenschaumkrautes überleuchtet. Typisch für einen Kreuzblüter sind die vier Blütenblätter und der rettichartige Geschmack. Die Blüten erscheinen in verschiedenen Farbnuancen von Weiß bis rötlich-violett. Der rechttichartige Geschmack kommt von den gesunden Scharfstoffen. Aus den Blättchen und Blüten mixe ich mir dann gern einen erfrischenden Trunk zu Hause.
Wegerich

Es gibt verschiedene Wegericharten. Die antibiotische Wirkung wird vor allem bei Atemwegserkrankungen genutzt. Als Notfallmittel für unterwegs ist der Saft zerriebener Blätter sehr hilfreich bei Insektenstichen und die übereinander gelegten Blätter können wie ein Pflaster über Blasen an den Füßen gelegt werden.
In der grünen Küche werden auch die Blätter verwendet z.Bsp. am Wildkräuterspinat. Von den ca. 1cm langen dunkelgrünen noch festen Blütenstände des Spitzwegerich kann unterwegs auch gekostet werden. Der kräftige Pilzgeschmack kommt aber besser, wenn ihr welche mit nach Hause nehmt und diese leicht in Butter schmort.
Brunnenkresse

Im Mai zieht sich die Brunnenkresse nach der Blüte vieler Ortens zurück. Im Fichtelgebirge war sie an den Quellbächen noch ganz saftig stehend. Auch die Brunnenkresse ist wie das Wiesenschaumkraut ein Kreuzblüter mit vier weißen Blütenblättern und den rettichartig scharf schmeckenden Scharfstoffen. Sehr gesund! Auf meinen Kräuterwanderungen mögen selbst Kinder oft den Geschmack. Hier ist auch schnell ein Bündelchen mit genommen, welches zu Hause mit hartgekochten Eiern und Öl zu einem schmackhaften Dipp verarbeitet werden kann.
Platterbsen und Wicken

Auf den ersten Blick ähneln sich die verschiedenen Platterbsen- und Wickenarten. Von den Platterbsen werden auch die Knollen gegessen. Bin ich unterwegs erfreue ich mich an dem frischen Geschmack der blühenden Triebspitzen nach jungen grünen Erbsen.
Zum Vergleich weitere Arten von Platterbse und Wicke
Ehrenpreis

Die Blütenfarbe verschiedenen Ehrenpreisarten imponiert in Blau- und Lilatönen. Charakteristisch - eines der vier Blütenblätter ist kleiner als die drei anderen.
Der Geschmack ist leicht bitter. Der echte Ehrenpreis ist eine gute Stoffwechselpflanze.
Weidenröschen

Neben dem kleinblütigen Weidenröschen gibt es verschiedene recht hoch wachsende Weidenröschenarten. Das Waldweidenröschen hat wechselständig angeordnete lanzettliche Blätter mit einer hellen leicht rötlichen Mittelader. Der Stengel ist oft rötlich.
Mit in diese Liste genommen habe ich dieses Weidenröschen, weil es einen sehr hohen Gehalt an den verschiedensten Mineralien hat. Der Geschmack der Blätter ist salatähnlich.
Sauerampfer

Der Geschmack der pfeilförmigen Blätter ist vor der Blüte angenehm frisch sauer.
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