Fleisch steht bei mir selten auf dem Speiseplan. Da ich aber nicht ständig Nahrungsergänzungsmittel zu mir nehmen möchte, esse ich ausgesuchtes Fleisch in Dankbarkeit an das Tier. In dem Fall bekomme ich ab und an von einem verantwortungsbewußten Jäger mit Plattschuß erlegtes Wild. Dann weiß ich, das Tier hat ein Leben gehabt und musste im Sterben nicht leiden. Das schmeckt man auch am Fleisch. Wild, wo einfach drauf los geballert  und Organe getroffen wurden, schmeckt stark nach Wild. Grund sind ausgetretene Verdauungssäfte, durch die sich das Fleisch so zusagen selbst verdaut. Deswegen nehme ich auch kein Treibjagdwild.

Der Jäger hatte sogar schon einen Rollbraten gemacht. Ich mußte nur noch schmoren.

Ihr benötigt für ca. 4 Personen:

ca. 1 kg gleichmäßig große mehlig kochende Kartoffeln, ca. 1 Tl Natursalz, Dinkelmehl, 2 Eß Maisstärke,

½ Muskatnuss, 2 Eier,

1 Scheibe altbackenes glutenfreies Weißbrot (z.Bsp. von Schär), etwas Öl oder Butter, ca. 3l Salzwasser

1 Wildschweinrollbraten, 4 Eß Sesamöl, 1 Bio-Suppengemüse, 2 Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen, 1 kräftige Prise Vollrohrzucker, 12 Wacholderbeeren, 1 gestr. Tl Thymian, 1 gestr. Tl Natursalz, ca. 1l Wasser oder Gemüsebrühe, 100ml Rotwein, 1 Tl Maisstärke, frisch zerstoßener Pfeffer

1. Gemüse und Zwiebeln putzen und grob würfeln
2. Öl stark erhitzen und Fleisch kräftig von allen Seiten anbraten, Fleisch heraus nehmen
3. Gemüse und Zwiebeln zufügen und unter gelegentlichem Umrühren  anbraten
4. Fleisch wieder zurück tun
5. mit 50ml Rotwein ablöschen
6. nach einander zwei kleine Schöpflöffel heißes Wasser oder Brühe zufügen und einschmoren kassen
7. Flüssigkeit so zu geben, dass Fleisch mind. zur Hälfte heraus ragt
8. Wacholderbeeren zerdrücken und mit den anderen Gewürzen und Salz zum Fleisch geben
9. in der Backröhre mit geschlossenem Deckel bei 120°C ca. 4 Stunden garen
10. gelegentlich Braten mit Bratensoße begießen und evtl. noch heiße Flüssigkeit angießen
11. Braten heraus nehmen, in Alufolie wickeln und ca. 20 min. in der warmen Backröhre(ca. 70°C) ruhen lassen
12. Fond durch ein Sieb geben und Saft aus Gemüse drücken
13. Stärke in etwas Wasser anrühren und Soße damit andicken
14. mit Pfeffer, Kardamom und Rotwein abschmecken

Tipp:

Jede Bratensoße gewinnt mit einer kräftigen Prise Kardamompulver.

1. Kartoffeln mit Schale weich kochen
2. abpellen und durch Kartoffelpresse drücken
3. kalt werden lassen
4. Masse vierteln und ¼ leer machen
5. dieses Viertel mit Dinkelmehl füllen
6. Mehl, Salz, Stärke, Eier und Muskatnuss zufügen
7. alles verkneten und zu einer länglichen Rolle formen; etwas ruhen lassen
8. Weißbrot im Öl anrösten
9. Rolle in ca. 1 cm breite Stücke schneiden
10. in die Mitte 2 bis 3 Brotwürfel geben und mit gemehlten Händen zu einem Kloß formen
11. fertigen Kloß mit Mehl bestäuben
12. Klöße in kochendes Salzwasser geben, 10 min. kochen und 10min gar ziehen lassen