Drüsiges Springkraut

Indisches Springkraut

Impatiens glandulifera

Feindbild Neophyt. Zugegeben kann es ängstigen, welche Flächen oft von dem Indischen Springkraut bedeckt sind. Auch hier war es wieder der Mensch, der diese attraktive Pflanze in den Garten holte. Und jetzt gehen ganze Gruppen stolz auf Vernichtungstour. Dabei wird vergessen, dass wir von ganz vielen Neophyten, also ursprünglich nicht einheimischen Pflanzen, umgeben sind, ohne dass uns das bewußt ist. In ein ein paar Jahrzehnten hat es die Natur sowieso geschafft, auch diesem Einwanderer eine Nische in unserer Flora zu zu weisen. Es gibt auch keine Nachweise, dass das Springkraut irgendwelche einheimischen Pflanzen nachhaltig verdrängt.

Zunächst breitete sich die Balsamine nur langsam aus. In den letzten Jahrzehnten dann rasant. Eine Überlegung - das Springkraut ist die Bachblüte Nr.18. Ungeduld, Gereiztheit,  Unruhe und Nervosität werden mit dieser Bachblüte behandelt. Warum kam sie so invasiv in einer Zeit zu uns, da alles schneller, höher, weiter gehen soll,  Menschen getrieben sind, ständig unruhig, immer in Bewegung?!

Auch ich mußte meine Einstellung zum Springkraut ändern. Sehr hilfreich sind da die Ausführungen von dem weltbekannten Ethnobotaniker Dr. Wolf-Dieter Storl.

Ähnlich wie beim Giersch - nicht meckern, sondern nutzen.

Zahlreiche Insekten können  dieses bis in den Spätherbst hinein blühende Kraut  nutzen. Es hat einiges medizinisches Potenzial, was die Menschen aus seinem Ursprungsland durchaus wußten, worauf ich hier aber nicht im Detail eingehen möchte.

Interessant ist  die antiallergische  Wirkung, die  für jeden Wanderer hilfreich sein kann, der von einem Insekt gestochen  oder von der Brennessel gebrannt wurde bzw. bei anderen allergischen Hautreaktionen. Einfach frischen Pflanzensaft auf gestrichen.

Warum diese Pflanze in meinem Blog? Die Blüten mit ihrem heilsamen Farbstoff können zu Gelee verarbeitet werden. Und vor allem die zahlreichen Samen werden von den Einheimischen des Ursprungslandes gegen die Winterdepression gegessen. Dazu am Besten einfach vorsichtig die Samenstände in eine große Plastetüte stecken und schütteln. Die Samenkaspseln springen auf und in die Tüte. Dann aussortieren. Anschließend in einer Pfanne kurz erhitzen, bis sie herum springen. Auch trocknen bei 40°C im Backofen ist möglich. Die dann recht aromatischen Samen können pur gegessen  oder wie andere Nüsse z.Bsp. zu einem Pesto verarbeitet werden.

Ich hatte diesmal etwas Pech. Jede Menge Blattläuse fanden das Springkraut auch gut. Das Aussortieren war deswegen ziemlich langwierig.

Ist man unterwegs, können auch mal einige wenige Samen roh gegessen werden. Aber die ganze Pflanze ist nicht für den rohen Verzehr geeignet.


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