Industriezucker und ZUCKERALTERNATIVEN

Warum keinen Industriezucker verwenden

und welche Alternativen habe ich

 

Es gibt tatsächlich  Zuckerwerbung, die suggeriert, dass Zucker gesund ist, Energie bringt und schlank macht. Hier eine von 1954 https://www.youtube.com/watch?v=4iaorM7Gnv8

Backe ich nach Rezepten aus meinen alten Backbüchern, nehme ich meist nur die Hälfte der angegebenen Zuckermenge. So süß habe ich aber früher tatsächlich gebacken.

Zucker ist Geschmacksträger und wird deshalb in vielen Nahrungsmitteln verarbeitet.  Wir verkonsumieren tagtäglich Speisen wie Wurst, Senf, Ketchup, Vollkornbrot,  Joghurt mit Früchten, Milchschnitte, Obstsäfte, ... die mit  Zucker versetzt sind, ohne dass wir darauf achten oder es uns bewußt ist, wieviel Zucker wir unbeabsichtigt zu uns nehmen.

Unsere Geschmacksnerven sind verkümmert und lechzen nach Süßem. Süßer Konsum macht süchtig nach noch mehr Süßem. Unsere Bauchspeicheldrüse fährt Achterbahn. Jeden Tag! Könntet ihr jeden Tag Achterbahn fahren? Unsere Bauchspeicheldrüse macht irgendwann schlapp.


Als Industriezucker oder Fabrikzucker werden raffinierte Zucker bezeichnet, das heißt durch verschiedene technische Verfahren aus Pflanzen wie Zuckerrübe, Zuckerrohr oder Mais herausgelöster Zucker in hochkonzentrierter Form. Diese Zucker sind reine Kohlenhydrate ohne Vitalstoffe wie Mineralien, Spurenelemente und Vitamine. Und das ist das Problem für unseren Körper. Für die Verstoffwechselung des Zuckers werden solche Vitalstoffe benötigt. Da dort aber keine mehr vorhanden sind, werden diese von anderen Nahrungsmitteln abgezogen bzw. aus unseren Körperreserven entnommen z.Bsp. aus unseren Knochen. Die Mineralstoffe fehlen dann auch für die Bildung von Basenpuffern. Die Folge - Übersäuerung im Körper.

Die Achterbahnfahrten des Blutzuckerspiegels belasten zudem unseren Organismus.

Industriezucker können andere Nahrungsmittel wie Obst unverträglicher machen.


Nicht empfehlenswerte Zucker

Industriezucker

 

Weißzucker/Raffinadezucker

Brauner Zucker

Rohrzucker

Rohrohrzucker

Fruchtzucker/Fruktose/Fruktosesirup

Traubenzucker (Glukose, Dextrose)

Glukosesirup/Maissirup

 

Naturzucker und was dem nahe kommt

Agavendicksaft

Birnendicksaft

 

Zuckeraustauschstoffe und Süßstoffe

Sorbit

Steviosid

Aspartam

Saccharin

Fruktose-Glukosesirup (Isoglukose)


Empfehlenswerte Zuckeralternativen

Zuckerfreie Süßungsmittel

 

Stevia (kein Steviosid)

Xylit (Birkenzucker)

Erythrit/Sukrin

Naturzucker und was dem nahe kommt

Kokosblütenzucker

Palmzucker

Vollrohrzucker

Melasse

Ahornsirup

Yakonsirup

 

Natürliche Zucker

 

Datteln

andere Trockenfrüchte

Bananen

Honig



Wann ein Zucker zu empfehlen ist oder nicht, bzw. wie verträglich er ist, hängt z.Bsp. von folgenden Faktoren ab:

Welchen  Verarbeitungsprozessen ist der Zucker ausgesetzt?

Je intensiver der Verarbeitungsprozeß, desto "reiner" ist der Zucker. Weißzucker z.Bsp. enthält keinerlei Vitamine mehr und der Mineraltstoffgehalt geht auch Richtung Null. Das Abfallprodukt Melasse  bei der Weißzuckerherstellung enthält dafür diese Vitamine und Mineralien. Vollrohrzucker ist unraffiniert im Gegensatz zu Weißzucker, Rohrzucker und Vollrohrzucker und enthält im Gegensatz zu diesen noch Vitalstoffe.  Je schonender der Verarbeitungsprozeß und je naturbelassener der Zucker bleibt, desto mehr Vitalstoffe bleiben erhalten.

Die  Zuckeralkohole wie enthalten kaum noch Vitalstoffe.

Agavendicksaft verliert bei der Verarbeitung mit hohen Temperaturen einen großen Teil seiner Vitalstoffe.

 

Aus welchem Grundstoff wird der Zucker hergestellt bzw. wie natürlich ist der Zucker noch?

Die meist verwendeten und industriell verarbeiteten Zucker kommen durch Zuckerrübe, Zuckerrohr und Mais. Birkenzucker wird traditionell aus Rinden von Birken und anderen Bäumen hergestellt. Mittlerweile gibt es aber Billigversionen durch die Verwendung von Glukose aus Mais. Erythrit wird künstlich durch Nutzung von Pilzkulturen hergestellt. Wichtig ist auch zu berücksichtigen, wie nachhaltig Zucker hergestellt werden. Kokosblütenzucker zählt zu den nachhaltigsten Zucker.

Sorbit wurde früher aus den Ebereschenbeeren hergestellt, doch jetzt aus Glukose.

Steviosid wird aus der Stevia-Pflanze extrahiert, ist hoch konzentriert, schwierig zu dosieren und hat mit den Vorzügen der Steviapflanze nicht mehr viel gemeinsam.

Der Yakonsirup wir aus einer südamerikanischen Wurzelknolle hergestellt und enthält noch reichlich Vitalstoffe und Darmflora verbessernde Substanzen.

Honig ist ein Superfood mit seinem breiten Spektrum an Inhaltsstoffen. Für die Qualtiät ist wichtig, dass er unverarbeitet ist. Deswegen am Besten vom Imker gleich um die Ecke beziehen.

 

Wie wird der Zucker verstoffwechselt?

Fruktose z.Bsp. wirkt nicht so stark auf den Blutzuckerspiegel, wird aber schneller in Fett umgewandelt  führt langfristig gesehen zur Fettleber. Außerdem beeinflußt hochkonzentrierte Fruktose negativ den Harnsäurespiegel.  Deswegen ist der Agavendicksaft nicht optimal.

Auch Birkenzucker beeinflußt kaum den Blutzuckerspiegel.

Bei zu großer Einnahme von  Zuckeralkoholen wie Xylit kommt es zu Darmstörungen wie Blähungen und Durchfall.

Reissirup enthält keine Fruktose und Gluten und hat somit eine gute Verträglichkeit. Ein weiterer Vorteil -  der Blutzuckerspiegel steigt nur sehr langsam an.

Süßstoffen  wie Aspartam und Saccharin stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Sie führen zu Übergewicht und wahrscheinlich machen sie noch mehr, auf jeden Fall nichts Gutes.

Honig tut uns teelöffelweise richtig gut, aber durch den hohen Zuckergehalt belastet er Bauchspeicheldrüse und Zähne.

 

Wie individuell verträglich ist der Zucker?

Wer eine Laktose- und Fruktoseunverträglichkeit hat, verträgt fast keine Zuckerarten, auch nicht die zuckerfreien Süßungsmittel. Die Betroffenen müssen Alternativen wie Reissirup, Dinkelsirup oder Traubenzucker nutzen.

Wer einen empfindlichen Darm hat, bekommt Probleme mit den Zuckeralkoholen wie Sorbit, Xylit und Erythrit. Es kann zu Blähungen und Durchfällen kommen. Deswegen ist bei Umstellung auf Birkenzucker eine langsame Gewöhnung wichtig. Gerade diese zuckerfreien Süßungsmittel sind gut für Diabetiker geeignet.

Kokosblütenzucker wird oft auch von hochsensiblen und allergiegebeutelten Menschen vertragen.

Das mehr oder weniger starke Potential an Unverträglichkeit  für Sorbit haben über 10% der Menschen.

Wahrscheinlich eines der besten Zucker ist der Yakonsirup mit seinem hohen Gehalt an Vitalstoffen und darmfördernden Substanzen. Er ist super geeignet für Diabetiker.

 

Welchen Geschmack hat der Zucker und wofür kann ich ihn verwenden?

Birkenzucker schmeckt wie eine Mischung aus Weißzucker und Traubenzucker und kann genauso wie Weißzucker verwendet werden. Kokosblütenzucker und Palmzucker schmeckt karamellig, paßt zu Kakao, Desserts und auch Kuchen. Der aromatische Ahornsirup ist lecker zu Desserts, Tees, Frühstücksmüsli. Hier muß man einfach ein bisschen ausprobieren. Stevia hat eine starken Eigengeschmack, bei dem gut zu überlegen ist, wo es ran paßt.

Reissirup hat fast gar keinen Eigengeschmack und süßt weniger stark als andere Zucker.

 

Wieviel Kalorien hat der Zucker?

 Erythrit ist kalorienfrei. Die anderen Zuckeralkohole sehr kalorienarm. Weißzucker, Fruktose und Traubenzucker haben einen hohen Kaloriengehalt ca. bei 400 kcal/100g. Die anderen Zucker wie Kokosblütenzucker, Vollrohrzucker liegen ähnlich zwischen 350 und 400 kcal/100g. Yakonsirup liegt noch günstig bei 270 kcal/100g.

 

Wie hoch ist der Glykämische Index?

Der Glykämische Index ist ein Wert zur Beurteilung der Wirkung von Kohlenhydraten  auf den Blutzuckerspiegel. Die wissenschaftlichen Geister streiten sich hier über die Relevanz. Traubenzucker wurde mit seiner raschen Aufnahme ins Blut mit dem Wert 100 angesetzt. Je niedriger desto geringer der Einfluß auf den Blutzucker.

Der GI von Xylit liegt bei 7, von Industriezucker zwischen 70 und 80, von Traubenzucker und Reissirup bei 100, von Kokosblütenzucker bei 35, von Honig bei 55, vom gesunden  Yakonsirup bei 1! und von Malzzucker bei 105.

 

Welche zusätzlichen Vorzüge bieten die Zucker?

Xylit z.Bsp wird in Zahnpastas verwendet, weil es hilfreich bei Kariesprophylaxe ist. Die zuckerfreien Süßungsmittel bieten kaum Nährboden für Bakterien und Pilze. So sind sie geeigent für Menschen mit Candidosen. Und sie machen  sich gut bei der Marmeladenherstellung.

Die aromatischen Zucker Kokosblütenzucker, Ahornsirup wirken verführerisch auf unseren Gaumen und lassen Speisen, Getränke und Kuchen ein anderes Geschmackserlebnis zaubern.

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