Warum auf Weizen verzichten

Warum auf Weizen verzichten

Es finden sich viele Meinungen zu Weizen und es gibt jede Menge  Artikel und Gegenartikel zur gesundheitsschädigenden Verwendung von Weizen. Ich will deswegen hier nicht ins Detail gehen, sondern fasse die Punkte zusammen, die für mich persönlich meinungsbildend sind.

 

Züchtung

Um bessere Backeigenschaften und höheren Ertrag zu bekommen, wurde der Weizen vor einigen Jahrhunderten aus anderen Urgetreiden gezüchtet. In den letzten Jahrzehnten kamen sowohl notwendige Eigenschaften für die industrielle Verarbeitung dazu wie auch ein besserer Selbstschutz der Pflanze gegen Fraßfeinde auf den großen Feldern. Das bedeutet immer mehr Lektine, wie die Glutene, und Phytine, mit denen unser Körper nicht mehr gut umgehen kann. Der Weizen wurde grundlegend verändert.

Wenn ich das nicht will, dann muß ich Weizen finden, der nicht so überzüchtet ist und aus guter Herstellung stammt.

Glutene

Das hohe Maß an Glutenen, was wir verkonsumieren, kann im Zusammenspiel mit anderen Störfaktoren wie z.Bsp. Antibiotikatherapie oder  Milchkasein zum Leaky gut-Syndrom, dem löchrigen Darm führen, bei dem dann Substanzen durch die Darmwand in den Stoffwechsel gelangen, die dort nichts zu suchen haben und Immunsreaktionen auslösen. Ein sehr schleichender Prozeß, bei dem sich im Laufe von Jahren eine Summation von Beschwerden ergibt - verschiedene Nahrungsmittelunverträglichkeiten und -allergien, chronische Müdigkeit, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Reizdarm, Blähbauch, Melancholie, Konzentrationsstörung und ständig wiederkehrende Infekte, Autoimmunerkrankungen.

Die Glutene verkleistern nicht nur den Darm, sondern unseren Stoffwechsel. Das Zwischenzellgewebe, in dem der Nährstoffantransport statt findet, wird wie Gel.

 

Verarbeitung von Weizen

Das Meiste, was wir an Brot, Brötchen, Kuchen, Nudeln zu kaufen bekommen, wird aus dem überzüchteten Weizen hergestellt zusammen mit anderen Stoffen, die uns nicht gut tun wie Weißzucker, Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffen. Und es durchläuft in der Regel immer industrialisierte Herstellungsstrecken. Die Zeit und Mühe,  die sich früher ein Bäcker oder die Hausfrau gemacht hat, Getreide Schritt für Schritt zu verarbeiten durch Einweichen, Sauerteig herstellen, ... wird am Fließband abgekürzt. Die Inhaltsstoffe werden nicht gut aufgeschlossen bzw. verändert. Somit sinkt auch die Bioverfügbakeit der Inhaltsstoffe. Also entweder einen guten Bäcker finden oder vieles selber machen. Oder nur solche Sachen kaufen, wo genau drauf steht, was drin ist und in welcher Qualität.

Suchtpotential

Das hört sich jetzt komisch an, aber es entsteht tatsächlich eine Art Sucht. Meist werden viel Getreideprodukte verkonsumiert - morgens ein Brötchen, auf Arbeit belegte Brote, mittags Nudeln, abends auch Schnitten. Die Kohlenhydrate vor allem im gängigen Weizen werden sehr schnell abgebaut. Verbunden damit ist ein stark schwankender Blutzuckerspiegel. Ich bekomme schnell wieder Hunger oft auch starkes Verlangen auf Süßes. Wenn man nicht sofort was ißt, bekommt man schlechte Laune. Diabetes ist vorprogammiert.

 

Vollkorn

Da der Nährstoffgehalt im Getreide generell und durch Überzüchtung und ausgelaugte Böden gering ist, glauben wir, mit Vollkorn das wieder auszugleichen. Aber gerade die Phytine in der Schale des Kornes verhindern die Verstoffwechselung von Nährstoffen. Sie binden Mineralien und blockieren Verdauungsenzyme. Ehrlicherweise muß auch erwähnt werden, daß Phytinsäure eine antioxidative Wirkung hat. Aber ein Freund von mir hat richtig Probleme bekommen, als er auf Vollkorn umgestiegen ist. Und es hat eine ganze Weile gedauert, bis ihm die Ursache klar wurde. Durch Einweichen von Getreide wird Phytinsäure teilweise neutralisiert.

 

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