Eßbare winterliche Wildkräuter
Im Januar wollte ich einen Spinat machen und merkte, dass ich nicht mehr genug im Tiefkühlfach habe. Im Garten lag noch Schnee. Trotzdem bin ich mit einem Schüsselchen runter und habe die kleinen Blättchen gepflückt, die sich überall auf der Wiese, den Wegen und auf den Beeten durch kämpften. Auch im Winter finden sich noch etliche Kräuter, die uns mit ihrem Geschmack und Wirkstoffen entzücken.
Jetzt sind wir im Februar und es ist noch mehr zu finden. Für mein Winterkräuter-Schaumsüppchen habe ich eine kleine Kollektion zusammen gesucht.

Löwenzahn (Taraxacum off.)
- wirkt appetit- und verdauungsfördernd durch seine Bitterstoffe
- stärkt Leber und Niere vor allem in ihren Entgiftungsfunktionen
- fördert Bindegewebsentschlackung und -festigung
- hilfreich bei Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, Rheuma, Gicht
Tipp: vor der Blüte angenehm bittere Note, nach der Blüte richtig bitter

Schafgarbe (Achillea millefolium)
- eine phantastische Wundpflanze. Achilles soll der griechischen Sage nach im Trojanischen Krieg die Wunden seiner Soldaten damit behandelt haben
- nützlich bei verschiedenen frauenspezifischen Beschwerden; durch ihre sanfte Mischung aus ätherischen Ölen und Bitterstoffen hilfreich bei Magenbeschwerden
- Als Küchenpflanze macht sie Speisen bekömmlicher und rundet aromatisch ab
- Es gibt aber auch Gerichte, die speziell mit dem Aroma der Schafgarbe punkten.

Gundelrebe oder Gundermann (Glechoma hederacea)
- ist zum Einen eine wundervolle Heilpflanze zum Anderen vielseitig einsetzbar in der Küche
- wirkt auf die Funktion etlicher Organe, besonders hilfreich bei Erkrankungen der Atemwege, bringt Erstarrtes wieder in Fluß, entgiftet, guter Bestandteil im Tee zur Frühjahrskur
- Beim Geruch und Geschmack scheiden sich die Geister. Manche, so wie ich, lieben das spezielle würzig aromatische Aroma. Doch wie eine Teilnehmerin meiner Kräuterwanderung meinte:"Es böckert." Was heißen soll, riecht nach Schafbock.

Gänseblümchen (Bellis perennis)
- So klein, so stark. Als Stoffwechselpflanze findet es in vielen Körperbereichen ihren Wirkansatz. Hervorzuheben ist seine Kraft, Verletzungen aller Art, körperlich wie Muskelzerrung, Bluterguß, aber auch seelische Verletzungen, positiv zu beeinflussen.
- Wird auch als "Arnika der Gebärmutter"bezeichnet.
- Seine Blüten verzierten schon, als wir noch Kinder waren, Butterbrote .
- Eine Teilnehmerin einer Kräuterwanderung meinte, sie hätte die Blüte probiert und die schmeckt nur "grün". Meine Meinung dazu: Ein gängiger einfacher grüner Salat würde auch nur "grün" schmecken, wenn keine schöne Salatsoße dazu wäre.

Labkraut (Galium sp.)
- Das Klettenlabkraut hat jeder bestimmt schon an seinen Sachen kleben gehabt. Es gibt noch weißblühende Arten. Ganz wundervoll wegen seines honigartigen Duftes ist das Echte Labkraut.
- Alle Arten sind gute Heilpflanzen z.Bsp. zur Lymphreinigung oder bei Hautbeschwerden. Das duftende Labkraut paßt gut in Kräuter- und Schlafkissen bei Nervosität.

Sauerampfer (Rumex acetosa)
Der Geschmack des Sauerampfers verdient es, als Alleinunterhalter in einem Gericht zu sein.
Er ist Bestandteil der Frankfurter Grünen Soße, paßt gut zu allen Speisen, die ein säuerliches Aroma bevorzugen wie Fisch, Salate.

Kerbel (Anthriscus cerefolium)
- Ähnelt der glatten Petersilie, ist aber graziler. Der anisartige Geruch und Geschmack ist unverwechselbar.
- Er hat eine allgemein reinigende Wirkung auf unseren Körper und kann bei Kopfschmerzen hilfreich sein.
- In unserem Garten befindet er sich seit Jahren an ein und derselben Stelle. Sät sich immer selbst aus und kommt treu jedes Jahr wieder. Dann zupfe ich mir oft einfach beim Durch-den-Garten-Gehen etwas ab und genieße den frisch-aromatischen Geschmack.
- Getrocknet verliert er in jeder Beziehung.

Wegerich (Plantago sp.)
- Es können alle Wegericharten genutzt werden - Spitzwegerich, Breitwegerich, Mittlerer Wegerich, ganz interessant der Hirschhornwegerich.
- Durch seine antibiotisch wirkenden Inhaltsstoffe und die Schleimstoffe wird er in verschiedenen Zubereitungen v.A. bei Atemwegserkrankungen genutzt.
- Äußerlich ist der Saft zerriebener Blätter ein tolles Notfallmittel vom Wegesrand für Insektenstiche. Der Saft oder Tee kann bei verschiedenen Haut- und Schleimhautproblemen helfen.
- Nicht nur die Blätter, sondern auch die pilzig schmeckenden Samenstände werden für Gerichte genutzt.
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